Wie alles begann

Geschichte pur.

Wie alles begann

HÜTTENCHRONIK

Beginn des 20. Jahrhunderts

Der „Nockfranz“ aus Döbriach betreibt als Erster Milchwirtschaft am Nock (so nennen die Millstätter bis heute die AlexanderAlm). Er stammte vom Burgstaller in Laubendorf, war ein Viehkenner und Viehdoktor und erkannte damals das Almwandern als neuen Zweig des Fremdenverkehrs. So wurde das Nockhaus zum ersten Touristenhaus auf der Millstätter Alpe. Doch um dorthin zu gelangen, mussten Karren- und Wanderwege angelegt und die Hütte winterfest gemacht werden.

Der Reichsadvokat Alexander von Pupovac ließ, nachdem er eine geborene Rainer aus Gmünd heiratete und damit in den Besitz des Nockhauses kam, dieses weiter ausbauen.

Nach Pupovac wechselte der Alexanderhof in Millstatt und damit auch die Alexanderhütte am Nock den Besitzer und ein gewisser Burgerstein Lothar aus Wien erwarb das Anwesen.

Der Großvater von uns heutigen Almbesitzern Franz & Ursula Glabischnig, Peter Tschernutter pachtete zu Burgersteins Zeiten den Alexanderhof und schuf mit viel Fleiß und Arbeit ein blühendes Anwesen in der Gunstlage am Sonnenhang des Millstätter Sees.

Peter`s älteste Tochter, Pauline war schon mit 14 Jahren Sennerin auf der AlexanderAlm und erinnert sich bis heute an vier unvergessliche Jahre am Nock. Während der Systemzeit Hitlers wechselte der Alexanderhof erneut den Besitzer. Burgerstein ging in die Schweiz und die deutschsprachige Kowatsch aus dem Kanaltal erhielt den Hof im Tausch gegen ihre alte Heimat.

Die Alexanderhütte bewirtschaftete zur selben Zeit Frau Sporer Ella und laut Paulines mündlicher Überlieferung danach ein Wiener namens „Prassè“ zusammen mit seiner Frau, englischer Herkunft und seinen Kindern. Sogar während der Wintermonate behielt die Familie auf der Hütte ihren festen Wohnsitz, die Kinder wurden vom Vater selbst unterrichtet, denn ein Schulbesuch war unter diesen Umständen nicht möglich.

Um dem Begriff „Sommerfrische“, dem Slogan des sich entwickelnden Fremdenverkehrs, gerecht zu werden, errichtete man direkt im Südhang am Fuße der Alexanderhütte ein Schwimmbad. Heute wurden die Betonreste des Pools entfernt und an dessen Stelle entstand ein kleiner Teich. Es war vielleicht einfach etwas zu frisch beim Almbaden am Nock.

Weitere Pächter, darunter Hermann Glabischnig und Konrad Hofer, bewirteten immer mehr hungrige Wanderer und Sepp Rebou verbrachte sogar 30 Sommer am Nock und wusste als Hüttenwirt viel der „alten Gschichten“ zu erzählen und hätte sie noch weiter erzählt wenn nicht … zufällig wir, Franz und Uschi von der Möglichkeit des Kaufs der Alexanderhütte im Jahr 1997 erfahren hätten. Eine emotionale Bindung war beiderseits gegeben: Pauline Glabischnig, die Mutter von Franz war Sennerin am Nock und ich selbst hatte die Alm bei unzähligen Wanderungen mit ihrem wunderbaren Panorama lieben gelernt.

1998 waren wir glückliche Besitzer der wohl schönst gelegenen Alm oberhalb von Millstatt und das glückte nur durch die Hilfe meiner Eltern, Martha Steurer und Johann Tiefenböck, die uns beim Kauf unterstützten. Und es begann eine neue Nockfranz Ära, die der des früheren Nockfranz nicht unähnlich scheint…

Die Alexanderhütte heute

Als unsere Familie die AlexanderAlm 1997 kaufte war die Alexanderhütte in einem „ nicht so guten baulichen Zustand.“

Das Mauerwerk hatte sich vorne etwas gesenkt, durch alle Ritzen pfiff der Wind und das war nicht verwunderlich, hatte man doch seit ihrem Bau 1912 keinerlei nachhaltigen Renovierungsmaßnahmen getroffen. Für meinen Vater, Hans Tiefenböck, einem Hobbyhandwerker und Allroundler bedeutete diese Hütte eine neue handwerkliche Herausforderung.

Er renovierte Sie während der letzten 8 Jahre mit viel Liebe zum Detail und heut steht sie da, frisch verschindelt in neuem Glanz.

Da wir auch in 1800 Metern nicht auf die Technik verzichten können und ein Mindestmaß an Komfort gegeben sein muss, wird unser Warmwasser durch eine Solaranlage am Dach der Hütte aufbereitet, eine Fotovoltaik versorgt die Pumpen und ein Dieselaggregat mit Batterien liefert uns den Strom für die Küchengeräte, da das wenige Wasser am Nock nicht für ein kleines Hüttenkraftwerk reichte.

Der heutige Nockfranz betreibt wie der vor 100 Jahren Milchwirtschaft am Nock mit 16 Pinzgauer Kühen auf 80 ha Almfläche, wovon 48 ha als Weidegebiet genutzt und 3 ha als ökologisch wertvolle Fläche als Bergmähder bewirtschaftet werden. Viel Aufbauarbeit und Eigeninitiative waren notwendig, um eine mit Almrausch, Mehlbeeren, Wacholder und Bürstlingsgräsern zugewachsene Alm wieder in eine Milchviehalm mit blühenden Almwiesen und für die Kühe nährstoffreichen Almgräsern zu verwandeln.

Schwenden, Schlegeln, Fräsen, Düngen mit Mistkompost, Weg- und Gebäudesanierung waren angesagt und das alles hat sich gelohnt:

Die AlexanderAlm bietet nach ihrer Revitalisierung gekoppelten Weideplatz für 16 Milchkühe, 1 Charolaisstier und 15 Pferde über beinahe 4 Sommermonate. (Anfang, Mitte Juni bis Mitte, Ende September) und ist nur für uns Bewirtschafter über einen teils neu trassierten Schotterweg von der Schwaigerhütte aus gut mit dem PKW erreichbar.

Im Zuge der Wegsanierung verbesserten wir auch den Verbindungssteig zwischen Millstätter- und Alexanderhütte um ihn für Familien und auch mit Kinderwagerln begehbar zu machen und um die fortschreitenden Erosion durch unkontrolliertes Wandern zu beenden. Auf diese Weise entstand der Sonnwiesen Rundweg auf der Millstätter Alm, einer Alm die jetzt schon seit gut 100 Jahren das Herz vieler Wanderer höher schlagen lässt.

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